Edeluhr - Topanlage - Gewinnpotential

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Wolfsspitz
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Edeluhr - Topanlage - Gewinnpotential

Beitrag von Wolfsspitz »

Edeluhr - Topanlage - Gewinnpotential

An anderer Stelle hier im Forum tauchte wiederholt die Behauptung auf, Uhren seien eine erstklassige Wertanlage. Natürlich reden wir dabei von hochpreisigen Originaluhren. Ich sehe Uhren als Wertanlage, gar mit Gewinnchance, als ungeeignet, eine Sachanlage in Uhren als alles andere als empfehlenswert an.

Warum aber halten (meist Männer) Uhren für so gut als Anlage geeignet?

- Wunschdenken, man(n) rechnet sich die Uhr der Begierde gerne schön, als sinnvoll

- Die Werbebotschaften der Hersteller suggerieren zu Unrecht den "bleibenden" Wert einer Uhr

- Argumentiert damit der Mann nur gegen die "Besseren Hälfte" um sein Spielzeug durchzusetzen

Wie schaut es denn nüchtern betrachtet aus? Von wenigen, sehr wenigen Uhrenmarken (und da auch nur einzelne Modelle) abgesehen, ist eine Uhr ideal zur Geldvernichtung - nicht aber zur Gewinnerzielung. Und wer kann schon 10 Jahre und mehr in die Zukunft schauen, hat daheim die Glaskugel um zu wissen welche Uhr lohnenswert ist? Welche Uhr bringt Potential zur Wertsteigerung mit? Eine Anlage in Uhren ist eher wie Wetten auf Pferde oder Lottospielen.

Zu bedenken gilt:

- Die Uhr als Anlage sollte nicht getragen werden (ich könnte nicht so eisern sein)

- Sie muss neben dem emotionalen Wert auch tatsächliche Sachwertqualität haben (Edelmetall, besonderes Uhrwerk)

- Sie muss sicher gelagert werden

- Die Uhr verlangt auch ungetragen (analog zu manchem Auto welches nicht gefahren wird wie Oldtimer) Unterhaltung, Service und Wartung


Versuchen wir es doch mal mit Mathematik!

Das nachfolgende Beispiel kann jeder mit Zahlen aus seiner eigenen Uhren-Kollektion neu berechnen, Faktoren anpassen. Der Grundgedanke zählt. Damit die im Forum zahlreich vertretenen Hartz IV-ler aus bildungsfernem Zuhause (Zitat T. Sarrazin) und die Grundschulabbrecher das Ganze vielleicht doch nachvollziehen können, verwende ich einfache und überschaubare Zahlen, Prozentwerte ohne Kommata.

Anschaffungsjahr: 2000
Kaufpreis: € 20.000
jährliche Inflation: 3%

1. Frage: Zu welchem Preis muss die Uhr im Jahr 2012 verkauft werden, um eine Jahresrendite (ohne Zinseszins, inflationsbereinigt) von 3% zu erzielen?

2. Frage: Zu welchem Preis muss die Uhr verkauft werden, um die Kaufkraft aus dem Jahr 2000 zu erhalten?

3. Frage: Welche Kosten könnten im Laufe der 12 Jahre in Bezug zur Uhr entstanden sein (das sollte das Oberstübchen anregen)?

4. Frage: Ist es unter diesen Umständen richtig, Uhren als ideale Wertanlage zu bezeichnen?

5. Frage: Sind unter diesen Gesichtspunkten derartige Preise überhaupt realistisch zu erzielen (stets von den seltensten Ausnahmeuhren abgesehen)?

Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich zwei Berechnung mit korrekten Werten eigener Uhren hier aufzeigen:

1.) Alltägliche, weit verbreitete Oberklasseuhr - Rolex Sea Dweller 16600 gekauft 2001

2.) Seltenste Rarität, nicht frei verkäuflich gewesen - Breil Jubiläum Grand Complicatione (Nummer 15 von 99) gekauft 1994


Na, wer kann mehr als nur Sprüche klopfen?
Mido
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Re: Edeluhr - Topanlage - Gewinnpotential

Beitrag von Mido »

WOW und wen soll das interesseiren???
Es handelt sich do eh alles hier um Fakes!!!
Also habe die so oder so keinen wert.
Hannes
Beiträge: 10
Registriert: Do 2. Aug 2012, 13:37

Re: Edeluhr - Topanlage - Gewinnpotential

Beitrag von Hannes »

Mido hat geschrieben:WOW und wen soll das interesseiren???
Es handelt sich do eh alles hier um Fakes!!!
Also habe die so oder so keinen wert.

nicht ganz Mido gut gemachte Replicauhren haben durchaus seinen Wert, also bei mir Zahlen kunden mit Währungen z.B Euro ;) wenn sie nichts wert wären dann könnte man bei mir auch mit Bananen zahlen

MfG
Lopez
Beiträge: 170
Registriert: Fr 18. Feb 2011, 20:21

Re: Edeluhr - Topanlage - Gewinnpotential

Beitrag von Lopez »

Na, wer kann mehr als nur Sprüche klopfen?
Im Sprüche klopfen bist du ja der ungekrönte Meister, ob du mehr kannst sei einmal dahingestellt. ;)

Dass Uhren in erster Linie einen eher idellen Wert besitzen ist unstreitbar, allerdings gibt es auch Modelle wie z.B. die Newmanserie
von Rolex die enorm im Preis gestiegen sind. Insofern ist die Berechnungsgrundlage nicht ganz richtig. Auch Uhren von Lange&Söhne
haben eine enorme Wertsteigerung (zumindest einige Modelle).
Als Wertanlage würde ich trotzdem eine Uhr nicht in die engere Wahl ziehen.
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Wolfsspitz
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Wohnort: Waren/Müritz

Re: Edeluhr - Topanlage - Gewinnpotential

Beitrag von Wolfsspitz »

Genau Lopez. Das ist der springende Punkt. Wenige, sehr wenige Modelle schaffen es.
Das wir hier ausnahmsweise über Originale reden schrieb ich eingangs.

Es wurde im Forum, finde den Link gerade nicht, die Behauptung aufgestellt das Uhren eine "ideale" Wertanlage seinen. Dem widerspreche ich entschieden. Erst Recht wenn man alle Kosten während der Zeit ihres Besitzes mit einbezieht (Versicherungsrate, ggf. Schließfach, Diebstahlrisiko, Durchsicht, Revision...)

Ansonsten, klar, sind Uhren in erster Linie ein Statussymbol mit ideellem Wert. Das sind Originale ebenso wie (gute) Nachbauten ;)

Udo Jürgens bekam gerade zu spüren was der Verlust von Uhren bedeutet. :oops:
Trotz Versicherung die den Geldwert ersetzt...

Wer die Zeitung heute nicht erhalten hat, bei Udo wurde eingebrochen, der Safe gesprengt und zahlreiche Uhren sind nun am Arm anderer...
hubelot
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Registriert: So 1. Apr 2012, 14:44

Re: Edeluhr - Topanlage - Gewinnpotential

Beitrag von hubelot »

Wer redet von den uvp's?
Man kauft schonmal gut gebraucht.
Wenn man unbedingt neu kaufen muss dann aber mit mächtig Nachlass.
Dann kriegt man das,wenn man die Uhr pflegt und nicht gerade Breitling kauft,so ziemlich immer wieder.
Die Jährliche Preiserhöhung der Hersteller ist nicht ohne.

Jetzt nimm doch mal 5 mile und Leg sie neben hin.Mal sehen was es in 5 Jahren noch Wert ist? :lol:
Bei der derzeitigen Lage des Euros und diversen Europäischen Ländern,mhhh mit viel viel Pech ist es Klopapier!Hatten wir im letzten Jahrhundert mehr als einmal...
Und selbst wenn nicht kommt deine jährliche inflstionsrechnung nicht hin,du glaubst doch nicht das was uns der Staat erzählt?Wenn doch,naja da sag ich jetzt nichts zu.
Was Du heute für 5000 Euro kaufen kannst musste in 5 Jahren min.5500 für hinlegen,wenns reicht.
Das heißt die 5000 sind noch 4500 Wert.
Ne gebrauchte Rolex für 5000 gekauft,5 Jahre tragen(muss man keine Revi machen)und für 4200-4800 verkaufen.Und das ist kein wunschdenken.
Ich habe in meinem Freundeskreis jemand der sich vor ca.3 Jahren ne rosegoldene ap rubberclad für 18000 gekauft hat...Schau mal bei Chrono24,mehr sag ich dazu nicht.

Deine Rechnung geht wie immer nicht so ganz auf,bei manchen Modellen wenn man so blöd ist und den Wempe Preis zählt vielleicht.
Aber bei nem klugen Kopf geht deine Rechnung nicht auf!!

Da hab ich aber lieber Gold und Sachwerte wie Scmuck,Uhren usw.
Tikunebi
Beiträge: 43
Registriert: Mi 25. Mai 2011, 19:31

Re: Edeluhr - Topanlage - Gewinnpotential

Beitrag von Tikunebi »

Wolfsspitz hat geschrieben:
Zu bedenken gilt:

- Die Uhr als Anlage sollte nicht getragen werden (ich könnte nicht so eisern sein)

- Sie muss neben dem emotionalen Wert auch tatsächliche Sachwertqualität haben (Edelmetall, besonderes Uhrwerk)

- Sie muss sicher gelagert werden

- Die Uhr verlangt auch ungetragen (analog zu manchem Auto welches nicht gefahren wird wie Oldtimer) Unterhaltung, Service und Wartung
Grundsätzlich stimmt es, dass eine Uhr wenig als Anlageobjekt taugt. Wenn, dann sind es nur wenige Modelle, die einen Wertzuwachs versprechen. Bestes Beispiel ist hier natürlich immer wieder die Rolex Daytona zu nennen. Vor vierzig Jahren für 900,- DM gekauft, bringt ein solches Stück heute bis zu 100.000,- EUR. Wer damals den richtigen Riecher hatte, dem sei neidlos der Wertzuwachs gegönnt. Aber ich kenne niemandem - außer meinem Opa - der seine Uhr 40 Jahre lang gehegt, gepflegt und nicht für eine andere "modernere" eingetauscht hat. Es fordert schon stoische Gelassenheit, um sich auch mal gegen die Trend durchzusetzen - wie zum Beispiel den Digitaluhr-Trend aus vder Zeit der Schulterpolster und Smily-Buttons. Will sagen: Eine Zenith El Primero war Anfang der 80er nur eine 10 Jahre alte Gebrauchtuhr. Noch dazu eine Mechanische. Das war sowas von Out, dass sogar Breitling strauchelte. Manche erinnern sich. Das heisst: nicht nur der eigene Riecher ist entscheidend, sondern auch die Marktentwicklung.

Im engen Zusammenhang zur Marktentwicklung steht ein anderer Aspekt: der4 Preis. Bekanntlich macht der Markt den Preis. Nicht nur später mal bei Verkauf - sondern hier und jetzt beim Kauf. Das vergessen viele. Ich sage es meinen Kunden immer wieder: die Basis für eine gute Rendite wird beim Einkauf gelegt! Wer das beherzigt sollte nicht "Neu" sondern "ungetragen" suchen. Beim richtigen MOdell kann man da bis zu 25% vom UVP sparen. Zum Beispiel Breitling Chronomat B-01. Der Breitling mit dem aller ersten Manufakturkaliber traue ich in Zukunft aus diesem Grund Wertsteigerungen zu - auch weil Breitling mit bis zu 25% Rabatt auf den UVP die Uhr offensiv in den Markt hinein verkauft hat. Wer früh - das heisst mit Rabatt - zugregriffen hat, darf sich inn ZUkunft glücklich schätzen. Ich sage: gerade das erste Modell der B-01 wird ein Klassiker werden - weil es einen Meilenstein der Marke repräsentiert.

Da sind wir beim dritten und letzten Punkt: man sollte Ahnung haben von der Anlage, die man sich aussucht. So wie bei einer Aktie, einer Immobilie oder einenm Oldtimer kann man natürlich auch bei falscher Auswahl Geld vernichten - wenn man keine Ahnung hat. Hier hilft jahrelanges Beobachten und tiefe Kenntnisse einer Marke oder weniger ausgesuchter Modelle. Da ist Rolex auch wieder ein schönes Beispiel: nur wenige wissen, wieviel Stück eines bestimmten Modells wirklich gebaut werden. Und das ist für die Wertentwicklung ebenfalls entscheidend. Wenn ich diesen Zusammenhang früher gewusst hätte, hätte ich mein Käfer Cabrio nicht gegen ein Golf Diesel eingetauscht.

Darüberhinaus ist es unerheblich, ob eine Uhr aus Edelmetakll gefertigt wurde, oder nicht. Ich sage: im Gegenteil. Goöld am Handgelenk ist nihct mehr jedermanns Sache. Gefragt sind Sportuhren aus Edelstahl. Wenn man dann ein Sondermodell ergattert, ein limitiertes Modell oder lange Lieferzeiten hat, ist schonmal der Grundstein für eine Weranlage gelegt. Gute Aussichten haben meiner Meinung nach grundsätzlich alle Edelmetall Sportmodelle Rolex, ausgesuchte Stücke von Audemars Piguet wie Exemplare aus der Reihe Royal Oak Offshore. Auch die neuen Chronographen-Kaliber von Patek Philippe sind Anfangs mit bis zu 50% Aufschlag von Liebhabern gekauft worden, weil die Konmzessionäre die Nachfrage nihct bedienen konnte. Wer zum rchtigen Zeitpunkt verkauft hat, konte Geld verdienen.

Aber bei der Frage nch der richtigen Geldanlage sehe ich täglich, dass nach der Eierlegenden-Wollmilchsau gefragt wird. Die gibt es nicht. Mit geringen finanziellem Aufwand und Null wirtschaftlichem Risiko in möglichst wenigen Jahren bitteschön Millonär. Na klar - träum weiter.

Risiko im Anlagebereich ist immer. Und deswegen sollte man eine Uhr nur als "Spaßanlage" und nicht als "Renditeanlage" kaufen. Denn: bevor ich mein Geld auf die Bank trage, kann ich es gleich unters Kopfkissen legen. Und ehrlich: da ist es nur halb so sexy wie am Handgelenk. Wenn die UHr nach einpaar Jahren der Wert gleichgeblieben ist oder sogar ein paar Euronen mehr hängengeblieben sind ist's ein schöner Nebeneffekt. Aber das geht nur mit ein paar wenigen ausgesuchten Originalen, mit tiefer Kenntnis der Materie und eben auch dem Quentchen Glück. Wenn das alles passt: dann Gratulation!

Deswegen muss mein Opa wieder als Beispiel herhalten: der hat nun seine schmucke Glashütte 40 Jahre gehegt, gepflegt, geölt, gewartet und garantiert auch einen Wertzuswachs erzielt, weil er sie geschenkt bekommen hat. Also im Sinn einer Renditesteigerung alles richtig gemacht. Aber mal ehrlich: verkaufen? Würde er NIE.

Merke: eine Wertsteigerung erziele ich nicht theoretisch mathematisch auf dem Papier. Sondern immer nur konkret bei Verkauf. Und ich wil denjenigen sehen, der sein Schätzchen nach 40 Jahren dann achselzuckend verscherbelt. Bei Uhren sind es doch meist die Erben, die auf Wertsteigerung hoffen. Diejenigen, die diese Uhr mal gekauft haben, benutzen (oder benutzten) das Wort "Wertsteigerung" meist nur Ihrer besseren Hälfte gegenüber als Alibi-Argument. FRauen sind da schlauer. Mir hat noch keine gesagt: "Oh Schatz, dieses Sondermodell vonp Chanel wird mal was Wert sein!" Die kaufen, weil Sie Lust drauf haben. Das sollte auch DAS Hauptargument bei Uhrenkäufen sein...

Gruß,
Tikunebi
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